Kindersprache verstehen, entdecken, untersützen Block 2 - Aufbauqualifizierung Sprachförderkräften

Aufbauqualifizierung: „Kindersprache verstehen, entdecken, unterstützen“ 80 Stunden

Die Aufbauqualifizierung Alltagsintegrierte Sprachbildung (80 Std.) ist ein Angebot
für alle Fachkräfte in Rheinland-Pfalz, die ihre Sprachqualifikation erweitern möchten und bereits die 9-tägige Qualifizierung "Mit Kindern im Gespräch" durchgeführt haben. Mit dem Nachweis von insgesamt 160-Stunden ist es möglich, eine Höherstufung von 8a zu 8b zu erlangen.
In dieser neuen Aufbauqualifizierung erhältst du nicht nur ein praxisnahes Wissen über die verschiedenen Themen der Sprachbildung/-förderung, sondern auch viele nützliche Strategien, wie du dieses Wissen deinem Team näherbringst!

(72 UE im Kurs durch 9 Seminartage plus mind. 8 UE durch Eigenarbeit wie Sprach-/Filmaufnahmen, Transferaufgaben, Teamcoaching und Ausarbeitung/Präsentation)

Dieser Qualifizierungsblock widmet sich der Entwicklung kindlicher Sprachfähigkeiten und zeigt, wie Sprachförderung gezielt und alltagsnah gelingen kann. Er vermittelt umfassendes Wissen zu den Phasen des Spracherwerbs, zu den Möglichkeiten der Sprachstandserhebung, zu den kindlichen Sprach-, und Sprechstörungen sowie zur alltagsintegrierten Sprachbildung und additiven Sprachförderung durch Musik, Bewegung, Spiel.

Modul 1: Basiskompetenzen für den Spracherwerb
Dieses Modul thematisiert die grundlegenden Fähigkeiten, die Kinder für den Spracherwerb benötigen, wie Hörverstehen, Nachahmung und Interaktion. Die auditive Wahrnehmung, die Mundmotorik und die taktil-kinästhetische Kompetenz sowie die Spielentwicklung spielen eine bedeutende Rolle im Spracherwerb.

Modul 2: Spracherwerbsphasen und Meilensteine
Hier werden die typischen Phasen des Spracherwerbs vom ersten Laut bis zu komplexen Satzstrukturen beleuchtet. Die Teilnehmer*innen lernen, welche Meilensteine in der Sprachentwicklung altersgerecht sind. Wir schauen uns die Sprachentwicklung der unter-3-Jährigen an und beschäftigen uns mit dem Thema „Late-Talker“.

Modul 3: Das Gehör und die phonologische Bewusstheit
Dieses Modul erklärt die zentrale Rolle des Hörens für den Spracherwerb und die Sprachverarbeitung. Die phonologische Bewusstheit als Vorläuferfähigkeit für das Lesen und Schreiben wird thematisiert. Übungen zur Förderung von Reimen, Silbenklatschen und Lautanalyse werden vorgestellt. Zudem wird aufgezeigt, wie eine gute Hörumgebung und gezielte Förderung die Sprachentwicklung unterstützen können.

Modul 4: Sprachentwicklung bei Mehrsprachigkeit
In diesem Modul wird erläutert, wie sich der Spracherwerb bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern gestaltet. Es wird betont, wie wichtig die Wertschätzung und Förderung aller Familiensprachen ist. Strategien zur Unterstützung der Mehrsprachigkeit im Kita-Alltag werden aufgezeigt. Herausforderungen und Potenziale mehrsprachiger Kinder werden anhand von Beispielen praxisnah diskutiert.

Modul 5: Sprachauffälligkeiten und Sprachstörungen
Dieses Modul bietet einen Überblick über häufige Sprachauffälligkeiten und -störungen im Kindesalter. Anzeichen, die auf Sprachentwicklungsverzögerungen oder -störungen hinweisen, werden erarbeitet. Die Teilnehmer*innen lernen, wie sie Kinder mit Sprachproblemen unterstützen, mit den Eltern in Kontakt bleiben und an geeignete Fachstellen verweisen können. Der Umgang mit individuellen Förderplänen wird praxisnah thematisiert.

Modul 6: Sprachbeobachtung und Sprachstandserhebungen
In diesem Modul werden Methoden und Instrumente zur Sprachstandserhebung vorgestellt. Es wird gezeigt, wie Beobachtungen im Alltag systematisch mit BaSiK („Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen“ von Prof. Dr. Renate Zimmer) erfasst und dokumentiert werden können. Der Fokus liegt auf der Verbindung zwischen Beobachtungsergebnissen und individueller Sprachförderung. Beispiele aus der Praxis verdeutlichen, wie Sprachbeobachtung auch als Grundlage für Gespräche mit Eltern dient.

Modul 7: Sprachbildung mit allen Sinnen
Dieses Modul betont die Bedeutung ganzheitlicher Sprachförderung, die alle Sinne einbezieht. Bewegung, Musik und kreative Aktivitäten werden als Sprachimpulse genutzt. Die Teilnehmer*innen entwickeln Ideen, wie sie alltagsintegrierte Sprachförderung durch sinnliche Erlebnisse gestalten können. Besonderes Augenmerk liegt darauf, wie Kinder durch multisensorische Ansätze zum Sprechen angeregt werden.

Modul 8: Sprachförderliche Konzepte, Spiele, Reime, Lieder, Materialien
Hier werden andere Konzepte, neue Materialien und spannende Methoden für die sprachliche Förderung vorgestellt. Spiele, Reime und Lieder werden als Werkzeuge zur Anregung von Kommunikation und Sprachbewusstsein thematisiert. Die Teilnehmer*innen erproben praxisnah Übungen, die Kinder zum Sprechen und Zuhören motivieren.

Modul 9: Abschlusspräsentationen und Zertifikatsübergabe

Module 1 und 9 finden in Präsenz in der KVHS statt - Module 2 bis einschließlich 8 ONLINE
Kreisvolkshochschule Altenkirchen, Rathausstraße 12, Altenkirchen und online über Zoom

Siglinde Czenkusch, Erzieherin, Logopädin und freiberufliche Dozentin im Bildungsbereich